Bilbao - 3 Tappas für ein Halleluja


  

"Jung, gib Gas! Der Flieger geht", brüllt mich ein fröhlich gestimmter El Cid an! 

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Schon wenige Stunden später sitzen wir in der 40 km entfernten Vip-Lounge des Köln-Bonner Flughafens. Hier gibt es sogar Bild-Zeitungen! Durch die verhängte Nachrichtensperre wird zum Glück noch nicht über unsere neue Mission nach Bilbao berichtet. So können wir dann  ohne lästige Reporter einchecken und unsere heilige Aufgabe erfüllen. 

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Das es sich um eine äußerst heikle Operation handelt, lässt sich leicht an der Nummer der Bordkarte ablesen!

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Welch angenehme Überraschung. Auch unser heutiges  Flugzeug hat Flügel. Jedenfalls auf der rechten Seite. Links konnte ich nicht raus sehen! 

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Die Dramatik der ganzen Geschichte wird deutlicher, wenn man die diskret nebenher fahrende Bundeswehr-Maschine beachtet! 

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Ein Wort zur Erklärung; das rechte Bild ist nicht überbelichtet. Kalki ist so blass!

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Die Fluchzeit betrug 20 Minuten. Solange fluchte der Kapitän, bis er die Maschine endlich oben hatte. .

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Kurz vor der Landung überflogen wir dann noch einen riesigen Friedhof ( mittleres Foto ), welchen ich im
nachhinein als bittere Ankündigung für das werte, was uns bei der Landung erwartete. Die Landung war
dermaßen hart, man muss schon seine Anerkennung aussprechen, das Boeing wohl sehr solide Flugzeuge baut. 

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Auf dem rechten Foto sieht man am Ende der Häuserschlucht das allerheiligste der Basken. Das Stadion von Athletic Bilbao!

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Das Wetter in Bilbao ist grandios. Jenseits der 20 Grad und bei strahlendem Sonnenschein will uns unser
kleiner Racker El Cid die Spuren seiner Jugend zeigen. 

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Denn hier in Bilbao ist er damals in einem kleinen Bastkörbchen gefunden worden! "Und zwar ganz genau an dieser Stelle, oder irgendwo anders", zeigte er uns auf dem mittleren Bild. 

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Tief beeindruckt begeben wir uns zu der Stelle, an der El Cid damals das Meer geteilt hat!

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"Sieh mal, Kalki. Das ist das Meer." Unser Senior  kann es noch nicht ganz fassen. ( Bild 1 ) 

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"Sieh mal, Chefredakteur. Das ist eine Palme." ( Bild 2 ) Mit weit offenem Mund starre ich das Ding an.

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"Das darf doch nicht wahr sein", stottere ich heraus. Ehrfürchtig weicht das Meer vor  uns zurück.( Bild 3 )

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So sehen glückliche Menschen aus. Obwohl uns El Cid auf biegen und brechen nicht sagen will wie der Trick mit dem Meer funktioniert! 

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Was das mittlere Foto mit der Piratenflagge auf dem Dach hier verloren hat, ist mir auch heute noch schleierhaft. Das rechte Bild sieht  für den unwissenden Betrachter dieser kleinen, bescheidenen Seite ziemlich unwichtig aus. 

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Ist es aber nicht!!! Denn in der obersten Etage hat damals Jupp Heynckes gewohnt, als er noch Trainer von Athletic Bilbao war! Und da soll noch einer sagen, das man hier nichts lernt!

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Für die Nachwelt soll hier festgehalten werden, das wir den den 15. März 2004 haben. Die aktuelle
Temperatur, sowie die Uhrzeit kann jeder selber ablesen. Warum soll ich denn hier alles machen? Man
kann auf den Fotos sogar echte Eingeborene aus Bilbao sehen! 

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Auf besonderen Wunsch von El Cid muss mal wieder das Logo von Athletic Bilbao zu sehen sein...

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Nach der Tortour des ersten Tages haben wir uns jetzt  aber mal einen vernünftigen Drink verdient. El Cid
bestellt uns also einen Gin Tonic. Der eifrige Kellner "zelebriert" ihn wie folgt. Er streicht das riesige Glas
mit einer Limone aus, füllt es mit Eiswürfeln und schüttet eine unmenschliche Menge Gin hinein. In der
Düsseldorfer Altstadt hätte man bei  einer solchen Menge entweder das Ordnungsamt gerufen oder Konkurs angemeldet!  Der Rest des Glases wurde dann wohlwollend mit etwas Tonic Water aufgefüllt. Und das ganze für 4 Euro!!! 

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Unser glorreicher Teilzeitbaske El Cid reicht mir das Glas und sagt: "Ey, riech mal dran. Is dat nich geil?" Doch leider verstand das unser lieber Kellner nicht - weil er ja nun mal Baske war - und fühlte sich persönlich beleidigt! Er dachte es wäre zu wenig Sprit drin und holte die Gin-Flasche wieder raus. Nachdem er dann noch wieder einige weitere Tröpfchen nachgeschüttet hatte, wartete er unsere Reaktion ab. Ich weiß jetzt leider nicht mehr was "boahmannistjaderabolutehammerey" auf Baskisch  heißt, aber der Kellner war glücklich. 

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Wir übrigens auch! Nach dem dritten Gin Tonic verließen wir dann den Laden. Der Kellner hat uns an der Tür verabschiedet! 

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Nebenher gesagt, zeigt das mittlere Bild einen typischen Kneipenboden wie man ihn überall in Bilbao sieht. Jegliche Zigarettenkippen oder Müll wird einfach auf den Boden geworfen und abends wird kurz drüber gekehrt. Wie praktisch!!! 

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Das rechte Foto zeigt, wie verschwommen die  Altstadt von Bilbao nach 3 Gin Tonic aussehen kann...

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Hier sieht man El Cid noch mal im Koma! Am nächsten morgen haben nicht nur unsere Kopfe gedröhnt,
nein, die Sonne auch! 

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So sind  wir dann ziemlich sinnlos durch die Gegend gelaufen und haben so getan, als wären wir keine blöden Touristen. 

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Um mal den Kopf frei zu bekommen besuchten wir einen riesigen Fischmarkt. Durch den Gestank wurde der Kopf dann auch recht schnell frei!

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Hier ist etwas für den echten Feinschmecker! Dieses  Foto sollte man sich auf jeden Fall in voller Größe
ansehen, wenn es denn ginge. Der Schleimhaufen in der Mitte des linken Bildes wird in Deutschland unter dem Geheimnamen "Calamaris" unter der Ladentheke verkauft. Sieht lecker aus, oder? 

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Das mittlere Foto zeigt nicht, wie oft vermutet, die Spanische Treppe!!! Aufmerksamen Lesern wird es sofort wie Schuppen aus den Haaren gefallen sein, das wir diese ja schon in Rom besucht hatten. 

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Etwas nachdenklich  stimmt dagegen schon die schwimmende Hundehütte rechts. Ist es den wirklich nicht bekannt, das nach EU-Recht schwimmende Hundehütten nur höchstens 40 cm hoch sein dürfen???

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Unser Auftrag für diesen Tag war sehr kulturell  angehaucht, wir wollten das weltberühmte Guggenheim-
Museum besuchen. Im  Hintergrund kann man das Gebäude schon sehen. Niemand von uns hatte auch
nur den blassesten Schimmer davon, was uns erwarten würde. 

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Auf dem mittleren Bild schaut El Cid noch recht gelangweilt in die Prärie. Doch die Gefahr näherte sich unaufhaltbar! ( im Hintergrund von Foto 2 ) Eine riesige Spinne drohte uns zu verschlingen. 

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Rechts kann man ganz genau erkennen wie Kalki versucht, in einem wahnwitzigen Schneckentempo dem Ungeheuer zu entfliehen! Nachdem wir aber nach einem Anruf in Brüssel feststellten, das Spinnen nach EU-Recht nicht höher als 3,52 m werden dürfen, haben wir die Gefahr einfach ignoriert!

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El Cid kann danach einfach nur noch so tun, als wäre er kein Tourist und sich insgeheim auf den Gin Tonic am Abend freuen! 

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Das ganze Leben ist eine Treppe, denkt man sich beim Anblick des mittleren Bildes! Das ist es aber nicht! Es ist nur der Eingang zum Museum! Leider konnten wir in dem Laden selbst keine Fotos machen. Wir mussten auf Drängen der netten Museumsangestellten beim ersten Knips-Versuch unsere Kameras in Plastiktüten verschweißen lassen. 

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Und das fanden wir ehrlich gesagt ziemlich blöd, denn so kann man doch gar nicht fotografieren!!! Versteh doch mal einer diese Basken!

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Kalki wollt nach dem Museums-Besuch mal etwas völlig außergewöhnliches machen und bestellte sich
spontan einen Kaffee! Um von der peinlichen Situation abzulenken, holte er sich dann ganz diskret erstmal 5  Packungen Zucker für seine Brühe. 

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Und das alles nur, weil er Angst vor dem großen Hund hatte, welcher vor dem Museum wartete. "Der hat bestimmt Läuse", schreit er verzweifelt! Doch wir können ihn schon wenig später beruhigen. Er war zwar sehr groß und hatte wirklich Läuse, aber eben nur Blattläuse, da sich der Gute aus tausenden blühenden Pflanzen zusammen setzte. 

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Um die Situation zu überspielen gehen wir weiter und haben nebenbei auch ziemlichen Durst. "Hey, das sieht hier aus wie der Nordpark in Düsseldorf. ( rechtes Bild ) Da gibt es überall Buden wo man was trinken kann", schallt es fröhlich aus des Seniors Munde. Na von wegen...

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Der so genannte Nordpark heißt seitdem Kalki-Park und Trinkbuden gibt es dort immer noch nicht! 
Stattdessen wird hier ein 5-Sterne-Sheraton-Hotel gebaut und Kalki kann auf dem linken Foto immer noch
nicht fassen, was aus seinem Nordpark geworden ist! 

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In der Mitte sieht man einen einsamen, traurigen Bagger, welcher sicher auch schon so manche Geschichte aus besseren Zeiten erzählen könnte, wenn er denn nur wollte! 

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Tief erschüttert gehen wir weiter und passieren eine weitere unbedeutende Brücke.

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Zum nächsten Foto hat Kalki mich genötigt! Es zeigt Weinflaschen ( welch eine Überraschung ) welche
bis zu 3 Liter Inhalt haben.

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Doch nun mal im Ernst, wir haben unser sauer verdientes Geld nicht komplett für Gin Tonic, Zigaretten und Frauen ausgegeben. Einen großen Teil davon haben wir auch einfach nur verprasst! 

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Ein Gutes Beispiel sind El Cid´s neue Puma Turnschuhe. ( Bild Mitte ) Sind die nicht außergewöhnlich? Auf jeden Fall außergewöhnlich groß, bei seiner Schuhgröße...

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El Cid kann es nicht fassen und trinkt sich erst mal einen. Kein Wunder, denn gleich treffen wir seinen
Cousin. Einen waschechten  Basken, geboren in Ratingen im Rheinland! 

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Der guten Ordnung halber nennen wir ihn von nun an den "schlimmen Finger von Bilbao", denn er hat sich einen Tag vor unserem Treffen mit dem Hammer den linken Mittelfinger zertrümmert und hat ihn nun in Gips! 

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Das nette kleine Dickerchen rechts ist echt der beste. Er ist der Besitzer einer kleinen Kellerbar von maximal 20 qm und mixt die Drinks mit einer Hingabe das es schon fast weh tut! Er bekommt übrigens auch einen  verdammt guten Gin Tonic hin, der kleine Frechdachs.

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El Cid´s Cousin telefoniert gerne. Hier ist er aber so in seinen Drink vertieft, das er völlig vergisst, sein Telefon vorher in die Hand zu nehmen ( Foto links ).

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"Ja und? Lass mich doch mit meiner Hand reden, wenn ich das will", sagt er auf dem mittleren Bild. Warum redet er  nicht wie jeder normale Mensch mit seinem linken Fuß, scheint El Cid hier zu denken..

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Im Anschluss an dieses anregende Gespräch hatten wir eine kleine Fressorgie mit wunderbar medium gebratenen Steaks. Dem Kalki war es trotzdem nicht durch genug, so das die Kellner ihm einen Tischgrill brachten, um sein Steak auf Schuhsohlen-Niveau runter zu braten. Nicht, das dies schon peinlich genug war, nein, Kalki musste das auch noch vor versammelter  Mannschaft fotografieren...

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Und nun noch mal zur Auffrischung: So sieht ein vernünftiger Gin Tonic aus! Nachdem wir in unserer Bar
von gestern wieder bestellt hatten, wartete der Kellner doch tatsächlich mit der Gin-Flasche in  der Hand,
bis wir unseren ersten Schluck genommen hatten. Und fragte dann auch gleich, ob alles O.K. sei. Das
muss einem zuhause erstmal passieren! Hier kann man mal wirklich von der Servicewüste Deutschland
sprechen! 

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Auf weiteren Druck unseres glorreichen El Cid erscheint das mittlere Foto, welches natürlich
wieder diesem Fußballklub gewidmet ist. Es ist die Außendeko unserer Lieblings-Bar! 

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Der Typ rechts ist übrigens nicht unser Kollege Schöni, es ist nur irgend so ein mieser Kellner, der uns den echt miesesten Gin Tonic unserer Mission serviert hat!

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El Cid ist wieder mal glücklich und der zweite Abend geht zu Ende. Nachdem uns der schlimme Finger mit seinem "Schlimmen-Finger-Mobil", einem Audi A6 2,6 und mit fasst ebensoviel Promille zu unserem Hotel gefahren hat gingen wir noch in eine Bar nebenan. 

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Unser wackerer Fahrer natürlich auch. Nach ein paar Drinks sind wir dann ins Bett gewankt, denn morgen geht es wieder ab nach Düsseldorf. Ich muss nicht weiter erwähnen, das El Cid´s Cousin natürlich nicht mit öffentlichen  Verkehrmitteln nach Hause kam.. 

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Wen es denn interessiert, der kann sich noch auf dem mittleren Bild Kalki´s Badezimmer im Hotel ansehen und erfahren, was er zum Frühstück gegessen hat. Anschließend sind wir dann zum Flughafen gefahren und haben auf alles weitere zuhause verzichtet um einfach nur noch ins Bett zu gehen.

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Das Fazit: 3-Tage-Touren sind wesentlich besser als Tagesausflüge, aber auch dreimal anstrengender. 

Bis dann, sagt B2

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